Die 5 Stufen der Automatisierung in der Intralogistik

Veröffentlicht am in Digitalisierung, Industry, Logistik der Zukunft, Produktionslogistik, Technologie, Trends
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Durch die Automatisierung der Intralogistik optimieren Sie Ihre Prozesse und steigern die Effizienz. Aber welcher Automatisierungsgrad ist für Ihren Betrieb sinnvoll? Wir stellen Ihnen die unterschiedlichen Ausbaustufen vor: vom manuellen Lager mit intelligenter Software bis hin zur vollautomatisierten Produktion der Zukunft. Lesen Sie mehr.

Key Takeaways

  • Automatisierung entlastet das Personal und sorgt für effiziente Prozesse und transparente Entscheidungen.
  • Technologien wie Fördertechnik, automatische Lager- und Kommissioniersysteme, fahrerlose Transportsysteme, Robotik, Software und KI unterstützen Unternehmen in der Intralogistik.
  • Wir unterscheiden 5 Stufen in der Automatisierung: von 0% (manuelles Lager) bis 100 % (vollautomatisierte Prozesse).
  • Best Practice Beispiele bei Jerich, Fronius, Magna, Getriebebau NORD und Würth zeigen die verschiedenen Ausbaustufen und den Einsatz der Automatisierungstechnologien.
  • Mit Lösungen von KNAPP finden Sie das richtige Maß an Automatisierung in der Intralogistik und bleiben wettbewerbsfähig

Der Ruf nach effizienter Intralogistik

Die Intralogistik spielt eine entscheidende Rolle für die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Sie umfasst alle Prozesse und Systeme, die den innerbetrieblichen Transport, die Lagerung und die Kommissionierung von Waren und Materialien betreffen. Durch den zunehmenden Kostendruck, den Fachkräftemangel und den steigenden technologischen Fortschritt hat das Thema der Automatisierung in der Intralogistik stetig an Bedeutung gewonnen. Denn die neuen Herausforderungen fordern eine flexible und effiziente Gestaltung von Lager- und Transportprozessen. Beleuchten wir in diesem Zusammenhang die Vorteile von Automatisierungslösungen näher, bevor wir auf die unterschiedlichen Technologien und Ausbaustufen eingehen.

Vorteile der Automatisierung

Die Automatisierung in der Intralogistik bietet Unternehmen viele Chancen, ihre Effizienz zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

Wertschöpfender Personaleinsatz
Automatisierung entlastet Mitarbeiter:innen von monotonen, schweren oder gefährlichen Tätigkeiten. Der Mensch wird dort eingesetzt, wo Wertschöpfung entsteht.
Effizienzsteigerung
Automatisierte Systeme arbeiten schneller und präziser, erhöhen die Qualität, Prozesszuverlässigkeit und Produktionsgeschwindigkeit.
Kostensenkung
Obwohl die anfänglichen Investitionen in automatisierte Systeme hoch sein können, führen sie langfristig zu Kosteneinsparungen. Sie reduzieren Arbeitskosten, Fehler und optimieren Prozesse.
Datenanalyse
Automatisierte Systeme generieren eine Vielzahl an Daten, die Unternehmen für fundierte Entscheidungen nutzen können. Durch die Analyse werden Engpässe frühzeitig erkannt und Wartungstermine rechtzeitig geplant.

Technologien der Automatisierung

Die Automatisierung der Intralogistik basiert auf verschiedenen innovativen Technologien:

Fördertechnik
zur Verbindung unterschiedlicher Lager- und Produktionsbereiche
Automatische Lager- und Kommissioniersysteme
für die effiziente Lagerung und Kommissionierung von Waren
Fahrerlose Transportsysteme
für den innerbetrieblichen Transport ohne manuelle Steuerung
Robotik
zur Übernahme von Aufgaben wie Kommissionieren, Verpacken und Palettieren
Intelligente Software und KI
für optimierte Prozesse, transparente Entscheidungen und Erstellung von Prognosen
Die Graphik zeigt den AeroBot Lagerroboter, wie er sich im Lager vertikal bewegt

Dank unseres umfangreichen Technologieportfolios bieten wir von KNAPP maßgeschneiderte Automatisierungslösungen für jeden Bedarf an. Unsere Palette reicht vom einfachem Regalbediengerät über innovative Lager- und Transportrobotik bis hin zu hocheffizienten Lager- und Kommissioniersystemen. Mit intelligenter Software runden wir unser Angebot als Gesamtlösungsanbieter ab.

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Automatisierung in der Intralogistik von 0 – 100 %

Wie kann die Automatisierung in der Intralogistik nun aussehen? Je nach Bedarf und Zielsetzung von Unternehmen kann Automatisierung unterschiedlich eingesetzt werden. Von der teilweisen Automatisierung, bei der menschliche Arbeitskräfte und Maschinen zusammenarbeiten, bis hin zur vollständigen Automatisierung, bei der Prozesse nahezu ohne menschliches Eingreifen ablaufen. Schauen wir uns die Automatisierungsmöglichkeiten von 0 – 100 % genauer an.

Die Grafik zeigt die fünf Stufen der Automatisierung im Intralogistikbereich.
0%
Automatisierung

0 % Automatisierungsgrad: Manuelles Lager & intelligente Software

Automatisierung in der Intralogistik wird oft mit großen Lagerlösungen und viel Technik verbunden. Für kleinere Unternehmen bedeutet dies zu viel Leistung und zu hohe Investitionen. Aber es muss nicht immer gleich ein High-Tech-Lager sein. Mit innovativer Software und ergonomischen Arbeitsplätzen lassen sich auch nur einzelne Prozesse oder bestehende Produktionsschritte effizient und intelligent gestalten und optimieren.

Best Practice Jerich International: Arbeitsplatz mit integriertem Bildverarbeitungssystem

Bei Jerich International erfolgt die Qualitätskontrolle der Karosserieteile an einem intelligenten Arbeitsplatz, der mit einem integrierten Bildverarbeitungssystem ausgestattet ist. Der sogenannte Vision Smartdesk unterstützt das Personal bei der Kontrolle der Teile. Dabei werden Ist- mit Soll-Bildern verglichen. Dank Echtzeit-Feedback werden Qualitätsdefizite sofort aufgezeigt und das Personal in ihrer Arbeit optimal unterstützt.

Eine Person drückt einen Button bei einem Arbeitsplatz. Vor ihr ist ein Bildschirm und ein Getriebe-Teil.
Mit dem Vision Smartdesk erhalten die Mitarbeiter:innen ein Echtzeit-Feedback über die Richtigkeit jedes einzelnen Arbeitsschritts. Dadurch wird möglichen Fehlern vorgebeugt. Zudem werden Arbeitsvorgänge lückenlos dokumentiert, was Fehlerkorrektur- und Reklamationskosten zu 100% vermeidet.
0%
Automatisierung

25 % Automatisierungsgrad: Manuelles Lager & automatisierte Transportprozesse

Um einen ersten Schritt in Richtung Automatisierung zu gehen, bietet sich der Einsatz von autonomen mobilen Robotern (AMR) zur Abwicklung der internen Transportprozesse an. Sie verbinden einzelne Orte miteinander und stellen den Warenfluss sicher. Transporte zu automatisieren ist sinnvoll: Das Personal kann sich auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren, anstatt schwere Kisten zu heben. Benötigte Teile stehen just-in-time an den Arbeitsplätzen und Produktionslinien zur Verfügung und ein fahrerloses Transportsystem ist einfach in bestehende Strukturen zu integrieren.

Best Practice Fronius:
AMR für die Automatisierung der Transportprozesse

Fronius, weltweiter Technologieführer für Batterieladetechnik, Schweißsysteme und Solarenergie, setzt im innerbetrieblichen Transport auf den Einsatz der Open Shuttles. Die Open Shuttle Fork, autonome mobile Roboter für den Palettentransport, verbinden den Wareneingang und -ausgang mit den Produktionsinseln und versorgen diese automatisiert mit Waren. Dabei navigieren sie auch bei hohem Verkehrsaufkommen sicher durch die Hallen. Die platzsparende Transportlösung konnte ohne Anpassungen der Infrastruktur implementiert werden. Aufgrund der intelligenten Flottenkontroll-Software KiSoft FCS kann Fronius selbständig und flexibel Änderungen vornehmen.

Drei autonome mobile Roboter fahren in einer Lagerhalle, einer transportiert Kartons auf einer Palette.
16 Open Shuttle Fork übernehmen bei Fronius Transporte aller Art. Sie sind das Bindeglied zwischen dem Wareneingang, den Produktionsinseln und dem Warenausgang.
0%
Automatisierung

50 % Automatisierungsgrad: Automatisches Kleinteilelager (AKL) & ergonomische Arbeitsplätze

Geht es um eine leistungsstarke und platzsparende Lagerung von Kleinteilen sowie um eine schnelle und effiziente Versorgung von Arbeitsplätzen, bietet sich eine Investition in ein automatisches Lagersystem an. Unternehmen haben hier vielfältige Möglichkeiten: diese reichen vom einfachen Regalbediengerät über innovative Lagerrobotik bis hin zu Shuttle-Systemen. Dabei steht das Lagersystem in direkter Verbindung mit hochmodernen Arbeitsplätzen für Warenein- und -ausgang, Assemblierung und Kommissionierung. Ein intelligentes Lagerverwaltungssystem steuert und überwacht die Prozesse zentral. Sehen Sie sich dazu auch unseren Blog „Shuttle vs. Bot: Welche Lagertechnologie ist die bessere Wahl?“ an.

Best Practice Getriebebau Nord:
Lagerautomatisierung für effiziente Prozesse

Das automatische Kleinteilelager Evo Shuttle unterstützt den Logistikhub von Getriebebau NORD in Bargteheide in der weltweiten Materialversorgung sowie der Versorgung der Produktion und des dezentralen Lagers am Standort. Mit der Software KiSoft One behält NORD den Überblick über die Abläufe und steuert diese. Die ergonomischen Arbeitsplätze der „Pick-it-Easy“-Serie unterstützen das Personal im Wareneingang und in der Kommissionierung der Waren. Im Warenausgang stehen hochmoderne Packplätze für den Versand zur Verfügung. Das Lagersystem ist mit den Arbeitsplätzen durch Fördertechnik automatisiert verbunden. Die Lösung punktet durch optimale Flächennutzung und effiziente Prozesse.

In einem Kleinteilelager sieht man zwei Shuttles von KNAPP in Nahaufnahme.
Alle Kleinteile lagern bei Getriebebau NORD zentral im Evo Shuttle und werden ausgelagert, wenn diese in der Kommissionierung oder Verpackung benötigt werden. Die Lösung punktet durch optimale Flächennutzung und effiziente Prozesse.
0%
Automatisierung

75 % Automatisierungsgrad: Innovative Logistiklösung, die alle Stücke spielt

Mit zunehmendem Automatisierungsgrad werden immer mehr Bereiche und Prozesse miteinander vernetzt und durch innovative Technologien abgebildet. Herzstück ist ein automatisiertes Lagersystem mit ergonomischen Arbeitsplätzen und direkter Anbindung an autonome mobile Roboter oder Routenzüge. Die Software spielt dabei eine wesentliche Rolle. Assistenz- und Bildverarbeitungsprogramme stellen eine innovative Ergänzung dar.

Best Practice Magna Assamstadt:
Innovative Logistiklösung zur Produktionsversorgung

Magna, einer der weltgrößten Automobilzulieferbetriebe, hat am Standort Assamstadt in Deutschland zur Erhöhung der Wertschöpfungstiefe in eine umfassende Automatisierungslösung investiert. Das Unternehmen setzt in der Intralogistik auf das automatische Kleinteilelager Evo Shuttle in Kombination mit den autonomen mobilen Robotern Open Shuttles. Multifunktionale Arbeitsplätze sind direkt an das Lager angebunden und werden zur Kommissionierung der Waren just-in-time und just-in-sequence versorgt. Transportaufträge zwischen dem Lagersystem und den Produktionslinien in den Nebenhallen werden von den Open Shuttles abgewickelt. Die hochmoderne Automatisierungslösung sorgt für effiziente und flexible Produktionsprozesse.

Zwei autonome mobile Roboter fahren vor einer Fördertechnik, einem Lagersystem und Arbeitsplätzen.
Die Spiegelteile und Leerbehälter lagern bei Magna Assamstadt zentral im Evo Shuttle und werden ausgelagert, wenn diese in der Produktion oder bei der Assemblierung benötigt werden. Sechs Open Shuttles sind direkt an das Kleinteilelager angebunden.
0%
Automatisierung

100 % Automatisierungsgrad: Vollautomatisierung in der Intralogistik

Vollautomatisierung der Intralogistik bedeutet nicht ein Lager ohne Menschen, sondern ein Lager voller Technologie, in dem Mensch und Maschine eng zusammenarbeiten. Dies umfasst die Lagerhaltung, den Transport, die Kommissionierung und ebenso die Verpackung von Waren. Durch den Einsatz von Robotern, autonomen Fahrzeugen und intelligenten Softwarelösungen können Prozesse nahezu vollständig automatisiert werden. Alles ist koordiniert und abgestimmt, um effizient, schnell und fehlerfrei zu arbeiten. Dabei ist es auch wichtig, die großen Datenmengen, die dabei entstehen, optimal zu nutzen.

Lesen Sie mehr über dieses Thema in unserem Blog Smart Production: die Zukunft der Fertigung >

Best Practice Würth:
Smart Production sorgt für optimale Prozesse

Die Automatisierungslösung bei Würth Industrie Service beinhaltet ein intelligentes Rundum-Paket an Technologie und Software. Das Unternehmen setzt mehrere Kommissionierroboter, die Pick-it-Easy Robots, für die Schnellkommissionierung und im Versand für die Palettierung ein. Die Open Shuttles übernehmen alle internen Transportprozesse vollautomatisch. Für die Lagerung, Konsolidierung, Sequenzierung, Versandpufferung und Kommissionierung stehen Evo Shuttle-Lagersysteme zur Verfügung. Eine Fastbox sorgt für eine schnelle und exakte Sequenzierung der Aufträge. Zahlreiche multifunktionale Arbeitsplätze ermöglichen die Auftragsbearbeitung im Ware-zur-Person-Prinzip. Eine umfassende Softwarelösung ermöglicht die Vernetzung der einzelnen Prozesse für eine intelligente Automatisierung. Mithilfe eines Analytic-Tools werden Daten analysiert und Optimierungsschritte in Hinblick auf den Betrieb und die Wartung abgeleitet. Vollautomatisierung in Perfektion.

Automatisierung in der Intralogistik durch Pick-it-Easy Robot, der Teile in einer Kiste auf einer Fördertechnik aufhebt.
Der Pick-it-Easy Robot von KNAPP macht bei Würth zuverlässig bis zu 300 Picks pro Stunde und sorgt für die vollautomatische Kommissionierung der Artikel.

Fazit & Ausblick

Die Automatisierung in der Intralogistik wird in Zukunft unverzichtbar sein, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Je früher sich Unternehmen mit neuen innovativen Technologien auseinandersetzen, desto besser können sie mit der rasanten Entwicklung Schritt halten. Technologische Fortschritte, sei es im Bereich der innovativen Lagerrobotik oder der künstlichen Intelligenz, bringen mehr Effizienz und Flexibilität in Lager- und Produktionsprozesse. Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch für jedes Unternehmen in einer durchdachten Strategie, die den passenden Automatisierungsgrad und die richtigen Technologien berücksichtigt.

Sie wollen mehr über unsere Lösungen zur Automatisierung der Intralogistik erfahren? Wir informieren Sie gerne!
05:00 Minuten Lesezeit
Stefanie Terler
Stefanie Terler
Communications & PR
Industry Solutions
Welche Trends und Herausforderungen bewegen die produzierende Industrie? Wie sehen intelligente Automatisierungslösungen für diese Branche aus? Zu diesen Themen recherchiert und bloggt Stefanie für Sie.

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Zusätzliche Informationen

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