Nachhaltige Logistik

Veröffentlicht am in Logistik der Zukunft, Nachhaltigkeit, Trends

Logistik und Nachhaltigkeit – klingt erstmal wie ein Widerspruch, nicht wahr? Doch das muss und darf es nicht sein. Es gibt auch in der Logistik unzählige Maßnahmen und Stellhebel, mit deren Hilfe eine nachhaltige Logistik gewährleistet werden kann. Wir müssen nur anfangen!

Die Stimmen nach nachhaltigen und effizienten Lösungen für die Lagerlogistik werden sicher auch bei Ihren Kunden immer lauter. Gemeinsam können wir einen wesentlichen Beitrag leisten, indem wir die Abläufe in Produktionsstätten, in Verteilzentren, aber auch auf der letzten Meile und in den Shops effizient und intelligent gestalten. In diesem Blog-Beitrag betrachten wir nachhaltige Logistik von verschiedenen Perspektiven und tauchen tief in ihre komplexe Welt ein:

  • Wir definieren Begriffe wie Nachhaltigkeit, nachhaltige Logistik und grüne Logistik,
  • zeigen Ihnen, welche Vorteile sich durch mehr Nachhaltigkeit in der Logistik ergeben,
  • welche Maßnahmen Sie umsetzen können und
  • wie Technologie und Automatisierung dazu beitragen.

Inhalte

1. Was ist eigentlich Nachhaltigkeit?
    Die 3 Ebenen der Nachhaltigkeit
    Die Rolle der Nachhaltigkeit in der Logistik

2. Was ist nachhaltige Logistik?
    Nachhaltige Logistik vs. Grüne Logistik

3. 4 Gründe für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik

4. Herausforderungen der nachhaltigen Logistik

5. Fachkräftemangel in der Logistik

6. Maßnahmen der nachhaltigen Logistik
    Nachhaltige Apotheke
    Lagermodernisierung: Mit einem Retrofit in die logistische Zukunft
    Digitalisierung als Enabler für nachhaltige Logistik

7. Nachhaltige urbane Logistik
    Letzte-Meile-Logistik

8. Forschung im Bereich der Nachhaltigkeit in der Logistik 

9. Die wichtigsten Trends der nachhaltigen Logistik

Was ist eigentlich Nachhaltigkeit?

Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Müll reduzieren, erneuerbare Energien nutzen und Recycling sind wohlbekannt und von einigen bereits gelebt. Aber was gehört noch alles zu Nachhaltigkeit? Nachhaltigkeit ist viel mehr als nur den CO2-Fußabdruck zu minimieren.

Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne die Möglichkeiten für zukünftige Generationen einzuschränken. Demzufolge soll ein System so wirtschaften, dass die Erhaltung von diesem gewährleistet ist und sein Bestand auf natürliche Weise reguliert werden kann.

Dabei spielt nicht nur der ökologische Aspekt eine Rolle. Nachhaltige Entwicklung muss in Unternehmen auf 3 gleichberechtigten Ebenen stattfinden, um zu funktionieren:

  • Schutz der Umwelt
  • soziale Gerechtigkeit
  • Risiko- und Reputationsmanagement.
Nahaufnahme einer Person, die eine aus dem Boden wachsende Pflanze hält

Die 3 Ebenen der Nachhaltigkeit

Environment – Social – Governance (zu Deutsch: Ökologie, Soziales und Unternehmensführung) bilden gemeinsam den ESG-Ansatz: die 3 Ebenen der Nachhaltigkeit. Der Ansatz ist als Leitlinie für nachhaltiges Handeln zu verstehen. Im Modell greifen alle 3 Ebenen ineinander und werden gleichgewichtet betrachtet. Erst wenn eine Balance zwischen ökologischer Tragfähigkeit, ordnungsgemäßer Unternehmensführung und sozialer Gerechtigkeit besteht, findet eine nachhaltige Entwicklung statt.

Die 3 Bestandteile von Nachhaltigkeit im Detail:

Icon ESGs environment

ENVIRONMENT
Der ökologische Nachhaltigkeitsaspekt beschreibt den rücksichtsvollen und weitblickenden Umgang von Unternehmen mit dem Ökosystem Erde. Natürliche Ressourcen sollen nur in dem Maße genutzt werden, wie sie sich auch selbst regenerieren können. So erhalten wir die natürliche Lebensgrundlage.

Icon ESGs social

SOCIAL
Die soziale Ebene stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Sie fordert Chancengleichheit, Sicherheit, Arbeits- und Menschenrechte und die Möglichkeit zur freien Entfaltung.

Icon ESGs governance

GOVERNANCE
Die Governance-Ebene rückt Aspekte der Unternehmensführung wie Managervergütung, Steuerstrategie, fairer Wettbewerb, Spenden, Diversität in Vorständen und Aufsichtsräten oder Korruption in den Vordergrund.

Die Rolle der Nachhaltigkeit in der Logistik

Jährlich werden weltweit über 100 Milliarden Pakete verschickt

Der weltweite Güterverkehr hat mit mehr als 5,5 bis 11 % einen sehr hohen Anteil an den gesamten Schadstoffemissionen

Jede dritte Transportfahrt auf der Straße ist eine Leerfahrt

Diese 3 Fakten zeigen: Gerade in der Transport- und Logistikbranche ist Nachhaltigkeit aufgrund der hohen ökologischen Belastung ein großes Thema. Die Logistik beeinflusst die Umwelt und greift in das Ökosystem Erde ein. So verursachen der Transport und die Lagerung von Gütern eine Menge CO2-Emissionen und tragen damit zur Luftverschmutzung bei. Übermäßige oder nicht recycelbare Verpackungen fördern die Umweltverschmutzung und sind gleichzeitig ineffizient. Auch der Energieverbrauch für den Betrieb von Fahrzeugen, Lagerhäusern oder anderen Infrastrukturen ist nicht außer Acht zu lassen.
Das sind nur eine Handvoll Beispiele, die zeigen, welche Auswirkungen die Logistik auf unser Ökosystem hat. Nachhaltige Logistik und Green Logistics rücken daher immer mehr in unseren Fokus. Durch nachhaltiges Handeln und verantwortungsvolle Wertschöpfungsketten erzielen wir nicht nur ökologische Vorteile, sondern senken auch Kosten, sichern die Zufriedenheit unserer Kunden und erschließen neue Marktchancen. Aber was genau ist „nachhaltige Logistik“ eigentlich? Welche Aspekte schließt es ein und wie unterscheidet es sich von „Green Logistics“? Im Folgenden möchten wir diese Fragen für Sie beantworten.

Pakete rollen über das Förderband
Über 100 Milliarden Pakete werden weltweit verschickt – Tendenz: steigend.

Was ist nachhaltige Logistik?

Nachhaltige Logistik bezieht sich auf die Planung, Umsetzung und Optimierung von logistischen Prozessen. Das Ziel dabei ist, die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltiger zu gestalten. Dabei sollen die bereits beschriebenen 3 Ebenen der Nachhaltigkeit in alle Aspekte der Logistik, einschließlich Transport, Lagerung, Verpackung sowie Abfallmanagement integriert werden. Es geht im gesamten Transport- und Logistikprozess darum, Umweltauswirkungen zu minimieren, Ressourcen effizient zu nutzen, das Unternehmen ordnungsgemäß zu führen und soziale Aspekte zu berücksichtigen.

Wir zeigen Ihnen beispielhaft, wie diese Integration der Nachhaltigkeit in die Logistik auf den verschiedenen Ebenen gelingt:

Icon ESGs environment

Environment

  • CO2-Emissionen reduzieren
  • Energieverbrauch minimieren bzw. optimieren
  • Umweltfreundliche Technologien, Transportmittel, Verpackungsmaterialien oder Treibstoffe nutzen
  • Recycling oder Reverse Logistics betreiben
  • Verpackungsmaterial reduzieren
  • Umweltverschmutzung und Abfälle in Logistikprozessen verringern
  • Ökosysteme schützen
Icon ESGs social

Social

  • Arbeitsbedingungen: faire Löhne, Arbeitssicherheit und Einhaltung ethischer Standards entlang der Lieferkette
  • Förderung von Menschenrechten, Arbeitsrechten
  • verantwortungsvolles Handeln in Bezug auf Mitarbeitern und Lieferanten
Icon ESGs governance

Governance

  • Angemessenes & effizientes Risikomanagement
  • Positive Unternehmenskultur
  • Interessenkonflikte von vorneherein vermeiden oder ausgleichen
  • Ethische & wertorientierte Unternehmensführung
  • Transparente & korrekte Buchführung
  • Vorbeugung von Korruption
  • Un­abhängigkeit etwaiger Aufsichtsorgane

Nachhaltige Logistik vs. Grüne Logistik: Wo liegen die Unterschiede?

Wenn über Nachhaltigkeit in der Logistik gesprochen wird, stolpert man zudem oft über den Begriff „green logistics“ bzw. zu Deutsch „grüne Logistik“. Dabei sind nachhaltige Logistik und Grüne Logistik zwei Begriffe, die ähnliche Ziele verfolgen. Allerdings unterscheiden sie sich leicht in ihrem Schwerpunkt.

Während nachhaltige Logistik gleichermaßen ökologische, unternehmerische und soziale Aspekte miteinbezieht, konzentriert sich die Grüne Logistik insbesondere auf Maßnahmen und Prozesse, die die Umweltauswirkungen der Logistik und der Lieferung minimieren.

Nachhaltige Logistik kann also als übergeordneter Begriff verstanden werden. Sie betrachtet verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit. Grüne Logistik hingegen ist ein Teilbereich der nachhaltigen Logistik und fokussiert sich besonders auf den ökologischen Aspekt in logistischen Prozessen.

4 Gründe für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik

Die Integration von mehr Nachhaltigkeit in die Logistik kann Ihnen Vorteile auf allen Ebenen der SDGs bieten. Nachhaltige Logistik ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern bringt auch wirtschaftlichen und strategischen Nutzen mit sich.

Die folgenden 4 Gründe sprechen für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik:

1. Nachhaltige Logistik trägt zum Umweltschutz bei
Mit nachhaltiger Logistik gehen Sie ökologische Herausforderungen an, schützen die Gesundheit von uns Menschen und gleichzeitig auch unser Ökosystem Erde. Durch Robotiklösungen und intelligente Software-Tools werden Transportwege innerhalb und außerhalb des Lagers effizienter gemacht. So lassen sich CO2-Emissionen und Energie sparen. Daneben kann die Logistikindustrie auch durch den sinnvollen Einsatz von Ressourcen und die Vermeidung von Abfällen einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dies umfasst Maßnahmen wie den Einsatz nachhaltiger Verpackungsmaterialien oder das Retrofitting von Anlagen.
2. Nachhaltigkeit in der Logistik spart Kosten
Durch nachhaltige Logistik sorgen Sie dafür, dass Sie langfristig wirtschaftlich und effizient handeln. Die Optimierung von logistischen Aktivitäten und Lager- und Verteilungsprozessen senkt Betriebskosten und Energie sowie lässt Personalressourcen einsparen. Gleichzeitig werden durch eine intelligente Transportbündelung Leerladungen vermieden und so ökologische Potenziale geschaffen. Auch die effiziente Nutzung von Lagerflächen und die Implementierung von intelligenten Lagerverwaltungssystemen tragen dazu bei, Ihre Lagerkosten langfristig zu senken.
3. Steigendes Bedürfnis der Kunden nach mehr Nachhaltigkeit
Um heutzutage am Markt zu bestehen, ist es notwendig, Nachhaltigkeitsprinzipien in unternehmerische Aktivitäten zu integrieren. Das Bewusstsein für Umweltprobleme und soziale Verantwortung hat stark zugenommen. Kunden bevorzugen Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen auf nachhaltige Weise produzieren und liefern. Unternehmen, die Transparenz bieten, gewinnen neue Kunden, bauen solide Beziehungen zu Lieferanten auf und erlangen langfristige Loyalität bei bestehenden Kunden.
4. Gesetzliche Vorschriften sorgen für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik
Regierungen und Behörden auf nationaler und internationaler Ebene führen immer strengere Vorschriften und Standards ein, um nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern. Durch die Integration von nachhaltiger Logistik werden Sie den steigenden Anforderungen und Regularien gerecht. Sie vermeiden mögliche Strafen und können Ihre Geschäfte unbeeinträchtigt von den neuen Vorschriften weiterführen. Nachhaltige Logistik ist ein wichtiger Schritt, um die Branche zukunftsfähig zu machen und eine nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen zu fördern.

Nachhaltige Logistik ist ein wichtiger Schritt, um die Branche zukunftsfähig zu machen und eine nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen zu fördern.

Nachhaltige Logistik bringt viele Vorteile
Nachhaltige Logistik ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern hat auch wirtschaftlichen Nutzen.

Herausforderungen der nachhaltigen Logistik

Die Herausforderung: Das Fundament muss bei laufendem Betrieb ersetzt werden – ohne, dass das Haus dabei einstürzt.

– Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI)

Klar ist nun: Nachhaltige Logistik bringt einige nennenswerte Vorteile mit sich. Doch bei der Umsetzung umweltpolitischer Maßnahmen im Logistikbereich stoßen Unternehmen auf erhebliche Hürden und Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt:

Kundenanforderungen führen zu ineffizienten Versandmethoden
Drastisch gesagt: Logistik ist nicht nachhaltig, weil es der Kunde auch nicht ist. Die Logistik ist unsichtbar – zumindest für den Verbraucher. Denn Kunden erwarten Lieferungen innerhalb von 24 Stunden und diese am besten kostenlos. Es ist schwierig, eine umweltfreundliche Logistikpolitik anzuwenden, bei Kundenanforderungen, die eine Konsolidierung Ihrer Ladungen oder eine optimale Nutzung der Transportströme verhindern. Ineffiziente Versandmethoden sind das Ergebnis, die wiederum zu erhöhten Emissionen, der Entstehung von schädlichen Treibhausgasen und Mehrkosten führen.
Fehlende Infrastruktur im Güterverkehr
Gleichzeitig steht die Logistik, besonders im Bereich Transport, noch ziemlich in den Startlöchern, wenn es um den Einsatz von umweltfreundlichen Transportmitteln wie Elektrofahrzeuge, emissionsarme Schiffe oder alternative Treibstoffe geht. Bislang ist der Güterverkehr stark von Kraftstoff abhängig. Es müssen noch wirksame und wirtschaftlich tragfähige Alternativen gefunden und eine stabile Infrastruktur aufgebaut werden.
Auswahl geeigneter Lieferanten für eine nachhaltige Wertschöpfungskette
Nachhaltige Logistik erfordert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette, einschließlich Herstellern, Trans-portunternehmen, Regierungen und Verbrauchern. Innerhalb der Lieferkette ist Transparenz in Bezug auf Nachhaltigkeit gefragt. Um Ihrem Nachhaltigkeitsengagement in vollem Umfang nachkommen zu können, müssten Sie mit Ihren Partnern verhandeln oder gänzlich neue Lieferanten finden. Das kostet Zeit und Ressourcen. Die Herausforderung besteht also darin Partner zu finden, die dieselben Werte vertreten und die nachhaltige Transformation mittragen möchten.
Die nachhaltige Transformation überhaupt vornehmen
“Never change a running system”, denken sich einige Manager wenn es um die nachhaltige Transformation der Logistik geht. Durch den Wandel zur nachhaltigen Logistik müssen möglicherweise neue Prozesse etabliert, Mitarbeiter geschult und neue Systeme oder Anlagen eingeführt werden. Auch die bestehende Unternehmenskultur muss dementsprechend angepasst oder geschaffen werden. Der nachhaltige Wandel geht zu Lasten wertvoller Ressourcen und bringt einen langandauernden Umsetzungsprozess mit sich. Angesichts des gegenwärtigen Arbeitskräftemangels stellt dies einige Unternehmen vor große Herausforderungen.
Hohe Investitionen behindern eine nachhaltige Logistik
Die Einführung von nachhaltiger Logistik kann mit hohen Kosten verbunden sein. Um die Lücke zwischen Nachhaltigkeit und dem aktuellen Stand der Logistik zu schließen, muss einiges in die Forschung und Entwicklung von verbesserten Logistiklösungen investiert werden. Die Herausforderung besteht darin umweltfreundliche Lösungen, bei gleichbleibender Effizienz und Rentabilität zu etablieren. Kostenerhöhungen durch die zu starke Berücksichtigung von ökologischen Aspekten stellen ein großes Risiko dar.

Diese Herausforderungen zeigen: innovative Ansätze, nachhaltige Transportmittel, eine tragfähige Infrastruktur, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie mehr Toleranz und Akzeptanz von Endverbrauchern sind notwendig, um eine nachhaltigere Logistik zu erreichen.

Mit welchen Maßnahmen Sie jetzt schon einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Logistik machen können, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Ein fahrender LKW wird mit Grafik-Spezialeffekten in ein digitalisiertes fortschrittliches LKW-Konzept verwandelt
Nachhaltige Logistik erfordert innovative Ansätze, nachhaltige Transportmittel sowie mehr Toleranz und Akzeptanz von Endverbrauchern.

Fachkräftemangel Logistik: Mit Automatisierung, Software und smarter Arbeitsplatzgestaltung gegen Personalknappheit

Besonders die Logistikbranche ist stark vom gegenwärtigen Fachkräftemangel betroffen. Die Auswirkungen nehmen immer größere Dimensionen an: sinkende Umsätze, steigende Personalkosten und eine erhöhte Arbeitsbelastung für die bestehende Belegschaft. Diese Entwicklungen sind weder im Sinne der sozialen Nachhaltigkeitsdimension noch ökonomisch. Trotz der guten Auftragslage ist die Geschäftstätigkeit von Unternehmen beeinträchtigt. Die Ursachen hierfür sind von unterschiedlicher Natur. Überalterung der Gesellschaft oder fehlende Qualifizierung der Fachkraft sind hier nur beispielhaft zu nennen. Mit einer der stärksten Gründe ist die enorme demografische Verschiebung.

Um nachhaltig bestehen zu können, zeigen wir hier 3 Möglichkeiten, wie wir dem Personalmangel begegnen können:

Mit Vollautomatisierung dem Fachkräftemangel begegnen
Mit teilautomatisierten Lösungen Personal entlasten
Durch Digitalisierung Prozesse und Personaleinsatz optimieren

Intelligente Roboterlösungen, ergonomische Arbeitsstationen, autonome mobile Roboter oder smarte Software helfen Ihnen trotz fehlender Belegschaft weiterhin effizient zu arbeiten. Durch Lösungen dieser Art werden Abläufe effizienter und Prozesse flexibler. Zusätzlich werden Ihre Mitarbeiter von schweren Tätigkeiten entlastet.

Wir nutzen Pick-it-Easy Robot, um unsere Mitarbeiter von repetitiven Aufgaben zu entlasten. So können sie sich auf komplexere Aspekte des Distributionsprozesses konzentrieren.

– Todd Kleinow,
Vice President Strategic Distribution and Operations, McKesson

Neben vollautomatisierten Prozessen spielen auch teilautomatisierte und ergonomische Arbeitsplätze eine große Rolle, um dem Fachpersonalengpass den Kampf anzusagen. Im Zusammenspiel von Mensch und Maschine kann die menschliche Ressource wertschöpfend und sinnstiftend eingesetzt werden.

Mithilfe von Softwaretools werden Prozesse im Lager überblickt und optimiert, sowie Personal bestmöglich eingesetzt. Intelligente Software bildet damit das Bindeglied, um alle Komponenten miteinander zu vernetzen. Auch im Bereich der Wartung kann Software nachhaltig unterstützen: die Wartungssoftware strukturiert beispielsweise Wartungsabläufe, um sie produktiver zu machen und hilft unter anderem bei Wartungsentscheidungen, womit Ersatzteile gespart werden.

Robotik und Mensch gehen Hand in Hand in der nachhaltigen Logistik
Automatisierung unterstützt die nachhaltige Logistik und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen.

Maßnahmen der nachhaltigen Logistik

Es gibt mehrere innovative Ansätze von Organisationen, um die Nachhaltigkeit der Logistikbranche weiter zu verbessern. Beispielsweise leisten wir als KNAPP durch die Verlängerung des Produktlebenszyklus der verbauten Komponenten einen wichtigen Beitrag. Weiters unterstützt Künstliche Intelligenz das vollautomatischem Leergutmanagement.

Das sind nur zwei Beispiele für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik. Im Folgenden wollen wir einige Maßnahmen, Services und Produkte vorstellen, die zur nachhaltigen Transformation der Logistik in verschiedenen Branchen beitragen.

Nachhaltige Apotheke

Kunden achten vermehrt darauf, wie umweltfreundlich Produkte hergestellt und geliefert werden. Stationäre Apotheken bieten wohnortnahe Versorgung und kurze Lieferwege, was zu weniger Emissionen im Vergleich zu Online-Apotheken führt. Gleichzeitig hilft die persönliche Beratung in der Apotheke Produkte richtig auszuwählen und anzuwenden. Dadurch werden Fehlkäufe und umweltschädlicher Abfall vermieden.

Durch Investitionen in nachhaltige und langlebige Kommissionierautomaten können Apotheken einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und gleichzeitig effizient wirtschaften. Denn durch den verminderten Energieverbrauch lassen sich langfristig Kosten sparen. Die Verwendung hochwertiger Materialien und intelligenter Systeme verlängert zudem die Betriebsdauer dieser Automaten.

Der APOSTORE kommissioniert ein Medikament.
Die patentierte greenline-Technologie reduziert den Stromverbrauch und die Kosten.

Die Inhaberin der Schwarzwald-Apotheke Beatrix Ullrich entschied sich vor 10 Jahren für den A2000 von ApoStore und nutzte diesen seither problemlos und zuverlässig. Nun entschied sie sich, nach Ablauf der branchenüblichen Lebenszeit, für eine Rundumerneuerung des Automaten. Diese Alternative ist um einiges nachhaltiger, als den alten Automaten zu entsorgen und einen neuen zu kaufen. Während der Runderneuerung konnte der Betrieb in der Schwarzwald-Apotheke reibungslos weiterlaufen.

Außerdem sind die ApoStore-Kommissionierautomaten besonders energieeffizient. Ausgestattet mit der patentierten greenline-Technologie, werden die elektrischen Komponenten des Automaten in den Ruhezustand versetzt. Dadurch kann der Stromverbrauch erheblich gesenkt werden. Dies rechnet sich auf Dauer: Ressourcen werden gespart, Kosten gesenkt und der Verschleiß elektrischer Komponenten verlangsamt.

Falls der Automat dann trotz der erwiesenen Langlebigkeit das Ende seines Lebenszyklus erreicht hat, bleibt er nachhaltig bis zum Schluss. Denn 98 % der verwendeten Materialien sind recyclingfähig.

0%
recyclebar

Durch nachhaltige Investitionen können Apotheken nicht nur zum Umweltschutz beitragen, sondern auch im Wettbewerb punkten und das Vertrauen ihrer Kunden stärken.

Lagermodernisierung: Mit einem Retrofit in die logistische Zukunft

Alles hat eine Lebensdauer, auch die Lagerlogistik. Ein Blick in den Produktlebenszyklus der verbauten Komponenten und im Betrieb befindlichen Software sowie Hardware verrät Leitern von Logistikzentren schnell, wie alt ihr Lager tatsächlich ist. Sie stehen daher unweigerlich vor Fragen wie: Investieren wir in ein neues Lager oder entscheiden wir uns für eine Modernisierung? Arbeiten wir mit einem alten System weiter und riskieren eine Versorgungslücke von Ersatzteilen oder ziehen wir ein Lager-Retrofit in Betracht?

Man steht für einer Grafik mit einer absinkenden Kurve

Im Sinne der Nachhaltigkeit und aufgrund unsicherer Marktprognosen, steigender Kosten für Lagerflächen und Rohstoffe entscheiden sich viele Unternehmen für Letzteres. Doch worin liegt eigentlich der Unterschied?

Revitalisierung
Bei einer Revitalisierung werden nur einzelne, beispielsweise elektrische oder mechanische, Komponenten ausgetauscht, um den Betrieb kurz- bis mittelfristig sicherzustellen.
Lager-Retrofit = Modernisierung und Revitalisierung
Bei einem Retrofit ist neben Upgrades für Mechatronik, Elektrik und Software auch das Hinterfragen des kompletten Lagerdesigns wesentlich. Basierend auf Ihre aktuellen und zukünftigen Geschäftsanforderungen sorgt ein Retrofit so für ein Maximum an Business Continuity und Leistung.

Ein Retrofit ist somit mehr als eine bloße Modernisierung durch Hardware- und Software-Upgrades und den Austausch von veralteten Bauteilen. Es werden Prozesse und Komponenten auf den Prüfstand gestellt und eine neue Lösung erarbeitet, die zu Ihren aktuellen und zukünftigen Anforderungen passt. Dabei nutzen erfahrene Retrofit-Experten bestehende Ressourcen wie Fläche und Stahlbau. So werden nicht nur Kosten gespart, sondern auch die CO2-Bilanz positiv beeinflusst. Das Fazit: Durch ein gut geplantes und durchdachtes Retrofit bleibt man den Anforderungen der Branche gewachsen, profitiert von höherer Betriebssicherheit, uneingeschränkter Ersatzteilversorgung und agiert außerdem nachhaltig.

Digitalisierung als Enabler für nachhaltige Logistik

Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Automatisierung. Diese Begriffe bilden das Dreigestirn der modernen Value Chain. Ob in der Produktion, der Lagerverwaltung, beim Transport oder auf der letzten Meile zum Kunden, viele Prozesse sind dank Automatisierung und Digitalisierung der Supply Chain bereits effizienter und transparenter. Aber sind sie somit auch nachhaltiger?

Nachhaltigkeit in der Logistik ist zwar kein neues Thema, aber erst in den letzten Jahren zu einem der bestimmenden Megatrends geworden. Strengere Auflagen und umweltbewusstere Konsumenten zwingen Unternehmen zunehmend zu mehr Nachhaltigkeit. Der Fokus in der Umsetzung richtete sich bisher allerdings verstärkt auf den offensichtlichsten umweltbelastenden Faktor: Transport. Umstellungen auf eine reine Elektro- bzw. Hybrid-Fahrzeugflotte sind bei vielen Unternehmen bereits im vollen Gange. Hinzu kommen noch digitale Tools, um Transporte und Routen zu optimieren.

Einzelne Softwarelösungen können mitunter Nachhaltigkeitseffekte erzielen, aber im Alleingang nicht langfristig Umweltbelastungen reduzieren. In diesem Blog zeigen wir Ihnen daher nicht nur einige Beispiele für Nachhaltigkeit durch Digitalisierung, sondern auch ein mögliches Zusammenspiel dieser Lösungen für eine ganzheitlich nachhaltige Logistik.

Nachhaltige urbane Logistik

Letzte-Meile-Logistik

Die Letzte Meile (englisch: Last Mile) beschreibt das letzte Wegstück bei der Lieferung von Waren bis zum Konsumenten. In der Logistik ist sie häufig mit einem großen Aufwand und vielen Herausforderungen verbunden. Eine perfekte Planung und Flexibilität entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Auch in diesem Bereich wird die Nachhaltigkeit immer wichtiger, denn die Lieferungen auf der letzten Meile verursachen eine hohe CO2-Belastung. Damit wird eine nachhaltige Last-Mile-Logistik zunehmend zum Wettbewerbsfaktor.

Online Food Retail, Food, Lebensmittelhandel, Zustellung, Home Delivery

Was können Sie nun tun, um Ihre Letzte-Meile-Logistik nachhaltiger zu gestalten? Wir stellen 4 Strategien für mehr Nachhaltigkeit auf der letzten Meile vor:

Micro Fulfillment Center (MFC)
Die kleinen, automatisierten Lösungen für den urbanen Raum verkürzen durch ihre Nähe zum Konsumenten die Lieferwege enorm. Auch wenn die Zustellung mit gewöhnlichen Kraftfahrzeugen erfolgt, ist Micro Fulfillment eine gute Möglichkeit, um das städtische Verkehrsaufkommen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Zusätzlich ist die Automatisierungslösung direkt an einen Supermarkt angeschlossen und nutzt die dort vorhandene Infrastruktur.
Effiziente Routenplanung
Ein weiteres wichtiges Element für mehr Nachhaltigkeit auf der Letzten Meile sind Tools zur Optimierung der Auslieferrouten. Sie legen den bestmöglichen und nachhaltigsten Weg zum Konsumenten fest. Hier findet zusätzlich eine flexible und CO2-optimierte Anpassung der Zustellrouten, angepasst an die aktuellen Verkehrsströme, statt.
Fehlerfreies Order Fulfillment
Die Prozesse im Lager und ein fehlerfreies Order Fulfillment sind was mögliche Retouren und die Kundenzufriedenheit betrifft, enorm wichtig. Nur, wenn die Mitarbeiter im Lager genaue Anweisungen über die Systeme erhalten, kennen sie die korrekte Tüte, in der beispielsweise der frische Apfel zu platzieren ist. Sind Robotik-Systeme im Einsatz, müssen diese behutsam mit den Lebensmitteln umgehen. Ausgestattet mit AI können sie immer mehr Lebensmittel picken und diese direkt in der korrekten Tüte ablegen. So erhält der Konsument frische Lebensmittel in optimaler Qualität.
Intelligentes Fulfillment-Netzwerk
Eine Kombination aller Geschäftsmodelle bringt zahlreiche Vorteile für Lebensmittelhändler und Konsumenten. MFCs, große Central Fulfillment Center, klassische Filialen sowie Automatisierungslösungen direkt am Point-of-Sale bieten eine hohe Flexibilität im Hinblick auf Bestell- und Auftragsmengen. Der Endkunde kann wählen, welche Einkaufsmöglichkeit für ihn die beste ist.

Forschung im Bereich der Nachhaltigkeit in der Logistik

Externe Einflüsse wie Covid-19, Klimawandel, Urbanisierung und geopolitische Ereignisse sowie Megatrends verändern die Logistik in einem rasanten Tempo. Innovative Technologien sind entscheidend, wenn es um krisenfeste Value Chains geht. In der Forschung versucht man verstärkt Maßnahmen zu eruieren, die die Supply-Chain insgesamt nachhaltiger und krisenfester gestalten.

Aktuelle Forschungsprojekte der TU Berlin beschäftigen sich etwa mit neuartigen Logistiklösungen und Lieferketten zur Entwicklung afrikanischer Länder. Im Forschungsfeld „Smarte Technologien und digitale Logistikmodelle“ werden Methoden der Künstlichen Intelligenz verwendet, um Verkehrsereignisse vorauszusagen und Mobilität zu steuern. Das Forschungsfeld „Nachhaltige Logistik in Verkehrs- und Wertschöpfungsketten“ untersucht machbare Konzepte für eine Transformation der Mobilität unter Berücksichtigung des Energiesystems.

Auch die aktuelle Forschung am MIT (Massachusetts Institute of Technology) hat die Notwendigkeit, extreme Veränderungen in der Lieferkette zu meistern, zum Inhalt. Im gleichen Maß liegen Forschungsschwerpunkte schon seit den letzten drei Jahren auf der Nachhaltigkeit in der Lieferkette (Supply Chain Sustainability SCS). Auch wenn sich die einzelnen Komponenten von SCS möglicherweise im Wandel befinden, nimmt die Bedeutung der Nachhaltigkeit in Lieferketten insgesamt weiter zu. Eigene Forschungsprojekte gibt es zu den Themen „Digitaler Zwilling im Lager“, „Lagerraum der Zukunft“ oder „Kreislauf-Lieferketten“.

Die Logistik ist eine relevante Branche, wenn es um Umwelt‐ und Klimaschutz geht. Entsprechend hoch ist der Beitrag, den sie durch neue Konzepte zur Verkehrsverlagerung, Effizienzsteigerung sowie durch den Einsatz neuer technologischer Lösungen leisten kann. Die logistische Forschung ist daher wesentlich, um schnellstmöglich Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit zu erreichen.

Ein futuristischer LKW mit kleinen türkisen Lichtern auf der Straße

Trend #1: Die Resilienz der Lieferkette stärken

Resilienz, Agilität und Reaktionsfähigkeit der Lieferkette sind die wahrscheinlich wichtigsten Stichworte im Ringen um die Wettbewerbsfähigkeit. Wollen Sie kostenintensive Ausfälle vermeiden und konkurrenzfähig bleiben, gilt es, die eigene Supply Chain resilienter zu gestalten. Möglich wird das durch die Analyse großer Datenmengen. Ein vollständiger Datenaustausch zwischen allen Beteiligten der Lieferkette ist also notwendig, um Muster zu identifizieren, Veränderungen in Echtzeit zu erkennen und Prognosen zu erstellen. Die Vorteile einer resilienten Lieferkette liegen auf der Hand: Eine höhere Produktivität bei einer Minimierung des Risikos. Der wichtigste Trend für die kommenden Jahre ist es demnach, eine datengetriebene, transparente Value Chain zu schaffen.

Trend #2: Mit Automatisierung, Internet of Things und digitalen Zwillingen arbeiten

Um die erwähnte Transparenz im Lagermanagement zu schaffen, nutzt das Internet of Things (IoT) gesammelte Datenmengen aus der realen Welt. Diese ermöglichen die Erstellung von simulierten Lieferketten in Echtzeit. IoT-Geräte liefern dabei ständig Daten, damit ein „Digitaler Zwilling“ Leistungseinblicke analysiert und präsentiert. Durch die Verwendung von digitalen Zwillingsmodellen wird auch eine vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) möglich. So werden Ausfälle um bis zu 70% reduziert.

Trend #3: Die Vorteile der mobilen Lagerhaltung nutzen

Auch Lager wachsen mit ihren Aufgaben – und es geht steil nach oben. Denn um Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit zu gewährleisten, ist nicht nur eine Optimierung durch Digitalisierung (WMS) vonnöten, auch der physische Platzmangel treibt hier Trends voran. Vertikale oder mobile Lager sind im Vormarsch. Die mobile Lagerhaltung hat viele Vorteile, Stellflächen werden eingespart, die Kommissionierung beschleunigt und das Retouren-Handling verbessert. Auf der letzten Meile, zwischen Verteilzentrum und Endkunde, schaffen Micro-Hubs neue Möglichkeiten, um Lieferzeiten kürzer und nachhaltiger zu gestalten.

Männlicher Finger zeigt in ein Geflecht aus kleinen elektrischen Lämpchen

Wir sind der richtige Partner für nachhaltige Logistiklösungen. Als Value Chain Tech Partner wollen wir gemeinsam mit Ihnen Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft übernehmen. Wir können einen wesentlichen Beitrag leisten, indem wir Prozesse in Produktionsstätten, Vertriebszentren sowie auf der letzten Meile und in den Filialen effizient und intelligent gestalten. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich daran, immer nachhaltigere Produkte zu entwickeln, die diesen Anforderungen gerecht werden.

Sie interessieren sich für nachhaltige und effiziente Lösungen oder wollen mehr über das Thema „nachhaltige Logistik“ erfahren? Wir informieren Sie gerne!

Leonie Scharf
Content Creator
Welche Trends bewegen die Logistik-Branche? Wie lassen sich neue Anforderungen in individuelle Automatisierungslösungen übersetzen? Zu diesen Themen recherchiert und bloggt Leonie für Sie.

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